Erneut illegaler Abschuss
Newsletter 05/10/2016
Am 1. September 2016, dem ersten Tag der Jagdsaison in der Toskana, wurde der subadulte Waldrapp KATO in der Nähe von Punta Ala in der Provinz Grosseto abgeschossen. Zwei Tage nach dem Vorfall fand ein Mitglied unseres LIFE+ Teams den Vogel auf einer Wiese. Eine Untersuchung durch Renato Ceccherelli vom Veterinary Wildlife Management, CRUMA, bestätigte, dass der Vogel ohne Zweifel abgeschossen wurde.
Im Herbst 2016 waren insgesamt 17 Waldrappe in Norditalien unterwegs, sie befanden sich auf dem Weg in ihr Überwinterungsgebiet WWF Oasi Laguna di Orbetello. Wenn von einer so geringen Zahl an Vögeln ein Individuum abgeschossen wird, ist das ein klares Indiz für den erheblichen Jagddruck, zumal es sich um keinen Einzelfall handelt. KATO ist nur die Spitze des Eisbergs. Der Fall zeigt einmal mehr, wie ernst die Bedrohung für gefährdete Zugvögel durch die illegale Jagd in Italien ist. Konsequente Maßnahmen sind dringend erforderlich.
Die kürzlich in Livorno erfolgte Verurteilung eines Jägers, der 2012 zwei Waldrappe abgeschossen hat, ist ein Präzedenzfall mit großer Relevanz - nicht nur für das LIFE+ Projekt, sondern auch für den Schutz bedrohter Zugvögel im Allgemeinen. Die Tatsache, dass alle Waldrappe mit Sendern ausgestattet sind, macht sie zu einer Indikatorart für die reale Dimension dieser Bedrohung. Aufgrund der Daten aus dem LIFE+ Wiederansiedlungsprojekt ist es offensichtlich, dass die Wilderei kein vereinzeltes Bagatelldelikt ist sondern eine ernsthafte Bedrohung für vom Aussterben bedrohte Arten wie den Waldrapp.
Die großen italienischen Jagdverbände kooperieren mit dem LIFE+ Wiederansiedlungsprojekt. Die Vogelwilderei beschädigt in erheblichem Maße den internationalen Ruf Italiens und der italienischen Jäger im Besonderen. Wir fordern die Jagdverbände als Partner daher auf, entschieden und konsequent gegen die Minderheit ihrer Mitglieder vorzugehen, die illegal Jagd auf geschützten Arten machen. Diese Wilderer müssen aus der Jägergemeinschaft ausgeschlossen werden.
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