Lebensraum
Als Nahrungshabitat bevorzugt der Waldrapp Grünland (auch Golf- und andere Sportplätze) sowie landwirtschaftlich - vor allem extensiv - genutzte Flächen. Diese liegen zumeist in der Nähe menschlicher Siedlungen und wurden auch vom Menschen geschaffen, weshalb der Waldrapp als Kulturfolger bezeichnet werden kann. Das Nahrungsspektrum des Waldrapps umfasst im Wesentlichen Insekten, deren Larven und Regenwürmer, die mit Hilfe des sensiblen Schnabels aus dem Boden "gestochert" werden.
Das Bruthabitat der Waldrappe ist durch steile Felswände mit Nischenstruktur gekennzeichnet, wobei einerseits dem Schutz vor extremer Witterung als auch vor Prädatoren große Bedeutung zukommt. Wie sich sowohl in Gefangenschaftshaltungen in Zoos als auch in Freilandhaltungen (z.B. in der Konrad- Lorenz- Forschungsstelle in Oberösterreich oder im Tierpark Rosegg in Kärnten) gezeigt hat, nimmt der Waldrapp aber auch künstlich geschaffene Brutmöglichkeiten an. Aus historischen Quellen ist bekannt, dass er auch Türme und Ruinen besiedelt hat. Bis ins letzte Jahrtausend gab es eine große Waldrappkolonie in der türkischen Stadt Birecik.