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Projekt

'Reason for Hope'

Reintroduction of the Northern  Bald Ibis in Europe

Reason for Hope

 

Eines der größten europäischen Artenschutzprojekte

Der Waldrapp ist ein Zugvogel, der bis ins 17. Jhdt. auch in Mitteleuropa heimisch war und dort durch Überjagung verschwand. Heute zählt er zu den am stärksten bedrohten Vogelarten weltweit. Im Rahmen eines EU Projektes (LIFE+ Biodiversity) mit Partnern aus Österreich, Italien und Deutschland soll der Waldrapp in Europa wieder angesiedelt werden.

Die Europäische Union fördert die Wiederansiedelung des Waldrapps im Rahmen des LIFE+ Förderprogramms. Im August 2013 wurde der Fördervertrag unterzeichnet. Bis 2019 soll der Waldrapp wieder ein heimischer Zugvogel werden. Das Projekt basiert auf den langjährigen Erfahrungen des Artenschutzprojektes Waldrappteam. Ein Schwerpunkt sind umfangreiche Maßnahmen gegen den illegalen Abschuss von Waldrappen in Italien.

Wiederansiedelungsprojekt mit Vorbildcharakter

Seit dem Frühjahr 2013 hat sich der weltweite Bestand freilebender Waldrappe mit noch intaktem Zugverhalten auf ein einziges Individuum im Mittleren Osten reduziert. Faktisch ist der Waldrapp als Zugvogel somit ausgestorben. Das Projekt Waldrappteam ist der erste wissenschaftlich fundierte Versuch, eine ausgerottete Zugvogelart wiederanzusiedeln. Ein erfolgreicher Projektverlauf kann Vorbildcharakter für die Erhaltung und Ansiedlung anderer bedrohter Zugvogelarten haben.
Projektträger ist der österreichische Förderverein Waldrappteam. Insgesamt sind acht Partner aus Österreich, Deutschland und Italien beteiligt. Bis 2019 sollen wieder mehr als 120 Waldrappe zwischen dem nördlichen Alpenvorland und der Toskana migrieren. Eine erste kleine Brutkolonie konnte in Burghausen/Bayern gegründet werden. Zwei weitere Brutkolonien sind in Kuchl/Salzburg und in Überlingen/Baden- Württemberg vorgesehen. Ab 2014 sind sechs menschengeleitete Migrationen von den verschiedenen Brutgebieten in das gemeinsame Wintergebiet in der südlichen Toskana (WWF Oasi Laguna di Orbetello) geplant.

Herausragende Bewertung des Projektes Waldrappteam

Im Rahmen des LIFE+ Programms fördert die Europäische Union Natur- und Artenschutzprojekte. In der Antragsperiode 2012/13 wurden europaweit 1.159 Anträge in insgesamt vier Kategorien eingereicht. Nach einem aufwändigen Ausscheidungsverfahren wurden rund 40 % der Anträge für die Co-Finanzierung ausgewählt.
Das Projekt Waldrappteam ist eines von insgesamt 68 Projekten, die in der Kategorie LIFE+ Biodiversity eingereicht wurden. Mit 71 Punkten bekam es die zweithöchste Bewertung aller 68 Projekte. Die Bewertung war insbesondere in den Kategorien ‚Naturschutzwert‘ und ‚Europäischer Mehrwert‘ herausragend.

Schwerpunkte mit ‚Europäischem Mehrwert‘

Während der zehnjährigen Vorstudie waren rund 60% der Todesfälle (ca. 50 Tiere) auf Abschüsse in Italien zurückzuführen. Aus diesem Grund beinhaltet das Projekt umfangreiche Maßnahmen um Abschüsse nachhaltig zu reduzieren. Unterstützung wurde sowohl von großen italienischen Jagdverbänden als auch von verschiedenen Artenschutzorganisationen zugesagt. Es ist davon auszugehen, dass es auch bei anderen bedrohten Zugvogelarten zu ähnlich hohen Verlusten durch Wilderei während der Herbstmigration kommt. Deshalb dienen wirkungsvolle Gegenmaßnahmen nicht nur der Wiederansiedlung der Waldrappe, sondern als ‚Europäischer Mehrwert‘ auch dem Schutz anderer, in zunehmender Zahl bedrohter Zugvogelarten in Europa.
Ein weiterer Schwerpunkt mit ‚Europäischem Mehrwert‘ ist ein umfassendes veterinärmedizinisches Monitoring der Waldrapp-Kolonien. Insbesondere sollen verschiedene Diagnoseverfahren verglichen und kombiniert werden. Ein weiterer Fokus betrifft die Folgen von nicht tödlichen Schrotschussverletzungen und der dadurch verursachten Bleibelastung des Vogels. Dieser Schwerpunkt wird in Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien (insbes. AO Prof. A. Scope) und anderen Partnerinstitutionen durchgeführt.

Hightech und Social Media

Alle unsere Waldrappe tragen einen leichten Sender auf dem Rücken, mit dem ihre Position in Intervallen per sms gesendet wird. Seit kurzem werden neue, vom Max-Planck Institut für Ornithologie in Radolfzell (Deutschland) entwickelte, ca. 20 Gramm leichte Solarsender an Waldrappen getestet. Diese bestimmen stündlich die Position und übertragen die Daten einmal täglich auf die Internetplattform Movebank. Dort können Forscher, aber auch alle anderen Interessierten, die Flugbewegungen der betreffenden Waldrappe mitverfolgen. Dies ist insbesondere bei der aktuell stattfindenden Herbstmigration interessant. Eine Animal Tracking App ermöglicht es ab Juni jedem, einzelnen Individuen auch per Smartphone zu folgen.

Zusätzliche Informationen zu den einzelnen Vögeln werden über Social Media (Facebook) veröffentlicht. In Verbindung mit einem speziell auf Italien ausgerichteten Adoptionsprogramm soll auf diese Weise eine breite emotionale Bindung zu den Tieren aufgebaut und somit die Gefahr der Wilderei reduziert werden.

Die Positionsdaten helfen aber auch, Wilderer gegebenenfalls zu identifizieren. Bereits im Herbst 2012 konnte ein italienischer Vogeljäger, der zwei Waldrappe abgeschossen hatte, mithilfe der Senderdaten ausfindig gemacht werden. Für solche Fälle sind Zivilklagen mit erheblichen Schadenersatzforderungen vorgesehen. In einem vergleichbaren Fall wurde ein Wilderer in den USA für den Abschuss eines ausgewilderten Schreikranichs zur Zahlung von umgerechnet € 65.000 verurteilt.





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