Verbreitung und Bestand
Historische Bestände:
Einst war der Waldrapp neben dem Braunen Sichler Plegadis falcinellus der Ibis mit dem nördlichsten Verbreitungsgebiet. Gesicherte historische Nachweise aus Mitteleuropa gibt es für die Schweiz, Österreich (Mönchsberg in Salzburg, Schlossberg in Graz) und Süddeutschland (Überlingen, Passau, Kelheim). Vermutlich erstreckte sich das ehemalige Verbreitungsgebiet aber auch über Norditalien, Spanien, Ungarn und den Balkan bis nach Griechenland.
Neben der europäischen Population kam der Waldrapp im Bereich der Mittelmeerküste vor. Bis heute sind bzw. vor kurzem waren Waldrappe Brutvögel Marokkos sowie der Türkei und Syriens.
In Europa verschwand der Waldrapp bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Als Hauptursache für dieses Verschwinden wird die Nachstellung durch den Menschen angeführt, die auch vor der Aushorstung von Jungvögeln nicht Halt machte. Die Jagd wurde mit dem drastischen Rückgang der Waldrapp- Bestände zwar streng reglementiert, dies konnte die negative Bestandsentwicklung jedoch nicht mehr kompensieren.