Erfolgreicher Start der HLM 2016
Newsletter 20/08/2016
Am 19. August flogen wir die erste Etappe der Migration 2016. Start war um 10:30 Uhr im Camp Brunn in Seekirchen, mit zwei Fluggeräten und 25 Vögeln – ein Vogel konnte verletzungsbedingt nicht mitfliegen.
Die Route führte entlang dem Tennengebirge und dem Dachsteingebirge nach Süden und dann dem Salzachtal nach Westen folgend bis Bramberg am Wildkogel, 170 km Strecke in 03:15 Stunden. Rückenwind hat uns am Großteil der Strecke unterstützt, weshalb wir bei ca. 42 km/h Eigengeschwindigkeit auf 52 km/h mittlere Reisegeschwindigkeit und maximal 78 km/h Spitze kamen.
Die Vögel sind phantastisch mitgeflogen, haben teilweise schon eine deutliche V-Formation gezeigt und auch die einsetzende Thermik sehr gut genutzt. Einzig im Salzachtal kam es beim Überfliegen eines Bergrückens zu einer dramatischen Situation. Zwei Steinadler, vermutlich ein Paar, flogen wiederholt heftige Attacken gegen die Vögel. Diese reagierten sehr gut, indem sie in alle Richtungen auswichen und sich dann gleich wieder in Gruppen formierten. Walter und Anne kehrten nach dem ersten Schreck den Spieß um und verfolgten die Adler, woraufhin diese schließlich abließen und abflogen. Vermutlich war der Angriff durch die Nähe zum Horst aufgelöst. Kurzzeitig fehlten danach drei Vögel, aber schließlich setzte die ganze Formation den Flug fort.
Nach zwei Tagen Pause wollen wir die Reise am Montag fortsetzen, mit einer großen Etappe durch das Zillertal, über den Alpenhauptkamm und die Dolomiten bis nach Belluno. Insgesamt planen wir, in fünf Flugetappen die Strecke von insgesamt zirka 1.000 km zurückzulegen. Das Team besteht aus 17 Personen, mit 6 Fahrzeugen, drei Anhängern und zwei Fluggeräten. Mit dabei ist eine Aluminiumvoliere (9x12 Meter), die in ca. 1.5 Stunden auf- bzw. abgebaut werden kann.
Während der Migration werden wieder wissenschaftliche Daten gesammelt. Zum einen tragen alle Vögel Datenlogger am Rücken, die zehnmal pro Sekunde in hoher Auflösung die Position aufzeichnen und eine detaillierte Analyse der Flugtechnik und der Gruppendynamik zulassen. Zudem werden im Rahmen von zwei Flügen bei einigen Vögeln Blutproben genommen, um die physiologische und hormonelle Regulierung des Migrationsflugs zu untersuchen. Außerdem tragen alle Vögel Radiotelemetriesender, um sie gegebenenfalls mittels Richtantennen wiederzufinden.
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