Besuch der Europäischen Kommission
Newsletter 12/07/2016
Die Wiederansiedlung des Waldrapp in Europa wird von der Europäischen Gemeinschaft im Rahmen des LIFE+ Programms kofinanziert. LIFE ist das größte Finanzierungsinstrument der EU zur Förderung von Umwelt-, Naturschutz und Klimaprojekten.
Seit 1992 wurden im Rahmen des LIFE-Programmes mehr als 4000 Projekte finanziert. In der Förderperiode 2014-2020 sind im Programm ca. 3,4 Milliarden Euro für den Schutz der Umwelt und des Klimas vorgesehen. Ein Schwerpunkt des Programms ist die Umsetzung von Naturschutz- und Biodiversitätsmaßnahmen in Natura2000 Schutzgebieten. Projekte ohne Bezug zu Natura2000 Gebieten werden insbesondere dann gefördert, wenn sie einen ausgeprägten Innovations- und Demonstrationscharakter haben. In diese Kategorie fällt unser Projekt.
Einmal in der Laufzeit jedes LIFE+ Projektes ist ein offizieller Besuch einer LIFE+ Delegation vorgesehen und dieser fand vergangene Woche statt. Die Delegation bestand aus zwei Vertreterinnen der LIFE+ Unit an der Europäischen Kommission sowie dem sogenannte Monitor, der im Auftrag der Europäischen Kommission unser Projekt begleitet und beaufsichtigt. Wesentlichster Teil des Besuches war eine detaillierte Prüfung der technischen und finanziellen Aktivitäten des Projektes. Der Delegation konnte nach 2,5 Jahren Laufzeit eine positive Zwischenbilanz des LIFE+ Projektes präsentiert werden. Die Population besteht aktuell aus rund 95 Tieren; sie liegt damit deutlich über der Zahl von 85 Tieren, die im Projektantrag zur Halbzeit des sechsjährigen Projektes vorgesehen ist.
Zudem besichtigte die Delegation auch das Trainingscamp in Seekirchen am Wallersee, Land Salzburg, sowie die Brutkolonie in Burghausen, Bayern. Ein Highlight war das Flugtraining mit den 32 handaufgezogenen Waldrappen in Seekirchen. Im Anschluss wurden die beiden Kommissionsvertreterinnen mit zwei Ultraleicht-Fluggeräten nach Burghausen geflogen, pilotiert vom Profipiloten des Projektes, W Holzmüller, und vom Projektleiter J Fritz.
Abgeschlossen wurde der Besuch mit einem Essen auf Einladung der Stadt Burghausen, die das Projekt seit 2004 fördert und seit 2014 Partner im LIFE+ Projekt ist. In Burghausen lässt sich der Erfolg des Projektes in besonders eindrücklicher Weise zeigen. Die über der Burg kreisenden Waldrappe sind inzwischen ein vertrautes Bild und seit 2014 brüten diese hochbedrohten Zugvögel in der Burganlage auf der Wehrmauer.
Der offizielle Bericht der Europäischen Kommission zu diesem Besuch steht noch aus, aber das vorläufige Feedback war durchaus positiv.
Foto: Beim Flugtraining in Seekirchen am Wallersee; v.l. stehend: Felix Bergmann (NEEMO EEIG - Particip GmbH, LIFE+ Monitor); Emanuel Liechtenstein (Tierpark Rosegg; FV-Waldrappteam Obmann); Brunhilde Rack (Europ. Kommission, Desk-Officer); Johannes Fritz (LIFE+ Management & Pilot); Markus Unsöld (Zool. Staatssammlung München; LIFE+ Consultant); Andreas Gärtner (LIFE+ Consultant); Walter Holzmüller (LIFE+ Pilot); Bernhard Gönner (LIFE+ Management); Dørte Pardo López (Europ. Kommission, Desk-Officer); Barbara Eberhard (LIFE+ Management); v.l. sitzend: Corinna Esterer (LIFE+ Ziehmutter); Anne-Gabriela Schmalstieg (LIFE+ Ziehmutter)
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